Multitalent Glycerin – Süßer Helfer

Das vielseitige Hausmittel Glycerin verdient eine festen Platz im Schrank – der Zuckeralkohol löst so manches Problem. Ganz unauffällig, nämlich farb- und geruchlos nimmt man Glycerin wahr. (siehe Rezept unten)

Der Zuckeralkohol ist leicht süß im Geschmack und erklärt den Namen, abgeleitet vom Griechischen „glykys“ = süß.

Natürliches Glycerin wird oft von Pflanzen produziert, damit sich in den wasserführenden Kanälen keine Eiskristalle bilden. Deshalb frieren Frühblüher wie Primeln, Krokusse, Winterlinge und Schneeglöckchen bei leichten Minusgraden nicht ein. Auch Zitronenfalter und Hornissen kommen dank körpereigenem Glycerin unbeschadet durch den Winter.

Glycerin entsteht immer als Nebenprodukt, wenn Fette gespalten werden – zum Beispiel bei der Herstellung von Seife oder Biodiesel. Glycerin wird aber auch aus Erdöl, Melasse oder tierischen Fetten gewonnen.

Am besten greift man zu pflanzlichen Glycerin in BIO-Qualität und informiert sich, aus welchen Pflanzen es gewonnen wurde.

Sehr begehrt ist dieses Produkt für die Herstellung von Gemmomazeraten (lat.Gemma = Knospe).

Gemmomazerat

Auch zum Feuchthalten und Süßen von Lebensmittel wie Datteln kommt Glycerin zum Einsatz.

Schmierstoff, Weichmacher und Helfer in der Medizin: Der Zuckeralkohol ist vielseitig, und das nicht nur in der Industrie.

Verwendet man pures Glycerin, sollte man direkten Kontakt mit der Haut vermeiden, weil er diese austrocknet und reizt. Ist es stark mit Wasser verdünnt, wirkt es aber feuchtigkeitsspendend und findet sich daher oft in Kosmetik. Der Grund: Glycerin nimmt Wasser aus seiner Umgebung auf und gibt sie an die Haut ab. Ist aber weder in der Pflege noch in der Luft ausreichend Wasser enthalten, wird die Feuchtigkeit der Haut entzogen. Richtig dosiert, schützt es sowohl Kosmetika als auch die Haut vor dem Austrocknen. Ca. 10% Glycerin sind in den meisten Rezepturen ausreichend.

Rezept für Feuchtigkeitssalbe:

Eine reichhaltige Pflege ist vor allem für sensible, trockene Haut wichtig.

Glycerin bindet das Wasser in den Zellen der Haut und sorgt so dafür, dass die Feuchtigkeit lange vorhält. Für die Salbe je 20 g Sheabutter und Kakaobutter bei geringer Hitze im Wasserbad schmelzen. Vom Herd nehmen und 1 TL Glycerin, 35 ml Mandelöl, 10 ml Wildrosenöl und ½ TL Vitamin E hinzugeben. Mit einem Schneebesen cremig schlagen, in einen Tiegel füllen und eine Stunde kalt stellen.

Rezept für Wimperntusche:

Wimperntusche enthält oft fragwürdige Inhaltsstoffe. Man kann jedoch seine eigene Wimperntusche leicht selbst herstellen.

½ TL Glycerin, ¼ TL AloeVeraGel und 1/8 Bienenwachspellets im Wasserbad schmelzen, ½ TL Aktivkohlepulver und ½ TL Tonerde einrühren. Die Mischung in eine Hülse füllen und wie gewohnt verwenden. Dieses tolle Gemisch zaubert nicht nur hübsche Wimpern, sondern pflegt diese auch.

Für die Herstellung eines Gemmomazerats (Belgische Methode) ist Glyzerin ein wesentlicher Bestandteil.

Gemmomazerat aus der Feigenknospe (wird in unseren Workshops gelehrt).

Der Feigenbaum (Ficus carica) zählt zu den ältesten Nutz- und Heilpflanzen. Beliebt ist die Feige nicht nur wegen ihres süßen Geschmacks, sondern auch aufgrund ihrer verdauungsfördernden Wirkung. Daneben enthält sie bakterientötende Substanzen und reichlich Mineral- und Ballaststoffe. Sie wirkt basisch und unterstützt die Entsäuerung des Körpers. Durch ihren hohen Magnesiumgehalt hilft sie Stress abzubauen und unterstützt zudem das Herz-Kreislauf-System. Der weiße Milchsaft, den frische Feigen enthalten , wird in der Volksheilkunde auch zum Bestreichen von Warzen verwendet.

Aus den Knospen lassen sich wirksame Präparate herstellen, in denen die ganze Kraft der Natur und Information der Pflanze steckt.

Diese Gemmomazerate aus Knospen, Alkohol und Glyzerin lassen sich ohne großen Aufwand auch selbst herstellen.

Feigenmazerat

Das Mazerat wirkt hauptsächlich positiv auf den Magen-Darm-Trakt. Es schützt die Schleimhäute, harmonisiert die Magensäureproduktion, regelt die Verdauung, reguliert den Appetit und hilft gegen Sodbrennen. Außerdem fördert es die Giftausscheidung über die Haut, Nieren, Leber und Blut. Auf die Nerven wirkt Feigenmazerat – gern auch als Mundspray verwendet – beruhigend, es fördert den Schlaf und hilft bei Nervosität, Angst und Stress. Außerdem lindert es Kopfschmerzen und Migräne und hilft bei Depressionen und psychosomatischen Beschwerden.

Die Feige wurde in der Antike auch als Baum der Fruchtbarkeit, Erotik und Sinnesfreuden bezeichnet. Er wächst als sommergrüner Strauch oder kleiner Baum mit einer Wuchshöhe von 3-10 Metern.

Anwendung in der Gemmotherapie: hilft zu mehr Frohsinn und Gelassenheit

Dosierung: 3 mal täglich 3 Sprühstöße unter die Zunge sprühen. Im Akutfall kann die Anwendung bis zu 10 mal am Tag wiederholt werden.

Anwendung in der Knospentherapie: Der Milchsaft der abgebrochenen Knospe schmeckt wie Kokos und eignet sich für hartnäckige Warzen. Außerdem lindert der Milchsaft Insektenstiche.