3-Kräutersuppe im Vorfrühling
Vorfrühling nach dem phänologischen Kalender.
Der phänologische Kalender wird in zehn Jahreszeiten eingeteilt und richtet sich nach der Entwicklung der Blüten, Blattwerk und Früchten bestimmter Pflanzen.
Ein blühender Apfelbaum zeigt Dir den Vollfrühling viel genauer an, d.h. es ist ein guter Richtwert, wann Saatgut zu säen, Pflanzen nach draußen dürfen und Setzlinge zu stecken sind. (Vorfrühling, Erstfrühling, Vollfrühling; Frühsommer, Hochsommer, Spätsommer; Frühherbst, Vollherbst, Spätherbst; Winter)
Dem Vorfrühling (etwa Mitte Februar bis Ende März); wird angezeigt durch: Blüte von Haselnuss, Schneeglöckchen, Märzenbecher, Schwarzerle und Salweide.
Dem Erstfrühling (etwa Ende März bis Ende April); wird angezeigt durch: Blüte von Löwenzahn, Forsythie, (späte) Kirsche, Pflaume, Birne und Schlehe; Laubentfaltung von Stachelbeere, Birke und Buche.
Dem Vollfrühling (etwa Anfang bis Ende Mai); wird angezeigt durch: Blüte von Apfel, Flieder und Rosskastanie, später Himbeere; Laubentfaltung Stieleiche.
3-Kräutersuppe aus Bärlauch, Kerbel und Vogelmiere –
die geeignete Frühlingskur um zu entschlacken und entgiften. (siehe Rezept unten)
BÄRLAUCH
Wirkt reinigend, blutdrucksenkend, antiseptisch. Das schwefelige ätherische Öl (Allicin) hilft vorbeugend bei Gefäßverkalkung (Arteriosklerose). Blätter und Zwiebeln, sowie auch Knospen setzt man in der Volksheilkunde bei Magen-Darmkatarrh und Bronchitis ein.
Wer an Eisenmangel bzw. einer gestörten Eisenaufnahme leidet hat mit der Einschleuserpflanze eine biologische Formel gefunden, dem Organismus die Eisenresorption zu erleichtern.
Bärlauch entfaltet seine Wirkung am Optimalsten im frischen und rohen Zustand. Vorzugsweise wird ein Bärlauchpesto, perfekt zu Bandnudeln passend, bzw. Eierspeise oder sonstigen Nudelgerichten empfohlen.
KERBEL
Wirkt blutreinigend, stoffwechselanregend, entgiftend, wassertreibend. Die Inhaltsstoffe wie Glykosid Apiin, Bitterstoffe und ätherisches Öl helfen bei chronischen Hautausschlägen und bei Gichterkrankung. Es lohnt sich, Kerbel bei Frühjahrskuren einzusetzen, da das Kraut entschlackend und entgiftend wirkt. Um die Inhaltsstoffe beizubehalten wird ein Frischsaft empfohlen.
Auch für Suppen, Soßen und Kartoffelspeisen eignet sich Kerbel hervorragend. Die französische Küche kommt ohne Kerbel nicht aus – hier wird das Kraut niemals mitgekocht, sondern, wie bei uns Petersilie immer frisch über Suppen oder Eierspeise gestreut.
VOGELMIERE
Wirkt hustenstillend, schleimlösend, auflösend, antiviral, harntreibend. Die Vogelmiere wird in der Volksheilkunde bei juckenden und brennenden Hauterkrankungen, bei nässenden Ekzemen und Hautausschlägen empfohlen. In der Erfahrungsheilkunde wird berichtet, dass der rohe Vogelmierensaft auch bei Gelbsucht, aber auch bei Leberreizungen hilft. Auch bei chronischer Verstopfung wird die wunderschöne Sternmiere oder Hühnermiere eingesetzt.
Pfarrer Künzle erkannte das Kraut als herzstärkend. Bei Kindern setzte er es bei Lungenentzündung und Lymphdrüsenerkrankung ein.
Vogelmiere hat einen hohen Gehalt an Chlorophyll und gehört zu jenen blutreinigenden und mineralienreichen Grünpflanzen, die in keiner Frühjahrskur (mit Löwenzahn, Brunnenkresse und Brennnessel) fehlen sollten. Die zarten Knospen sollte man ebenfalls genauer unter die Lupe nehmen. Sie eignen sich für ein Gemmomazerat (lat. Gemma=Knospe).
Rezept:
1. Für die „Drei-Kräutersuppe“ zuerst Zwiebeln schälen, würfeln und in Olivenöl leicht anrösten.
2. Kartoffeln ebenso würfeln und ebenso leicht mitrösten. Mit Wasser aufgießen und Suppenwürze wie Salz, Pfeffer, Thymian hinzugeben.
3. Eventuell mit „Hildegard v. Bingen-Suppenwürze“ ergänzen und Kartoffeln weich dünsten.
4. Zum Schluss die jungen, frischen Kräuter wie Bärlauch, Kerbel und Vogelmiere waschen, abtrocknen, grob hacken und hinzugeben. Kurz mitdünsten.
5. Die Suppe mit dem Stabmixer pürieren, (ev. noch Obers einrühren) und abschmecken.
6. Zum Schluss mit Bärlauch/Kerbel/Vogelmierepesto und gerösteten Semmelwürfeln die Suppe verfeinern.